Freitag, 5. Januar 2018

Miteinander sprechen

Ein großes Problem unserer Zeit ist meiner Ansicht nach das Thema Kommunikation. Dies fällt mir immer wieder in meinem alltäglichen Umfeld, sowohl beruflich als auch privat, auf.
Heute ist fast jeder Mensch 24 Stunden am Tag über irgendein Medium erreichbar und mit der Welt verbunden. Es wird so viel "kommuniziert" und auch viel geredet, doch meistens wird nicht das wirklich Wichtige besprochen.
Für mich gibt es in dieser Hinsicht folgende Problempunkte:
  • Es wird nicht miteinander gesprochen
  • Falls doch wird das Falsche gesprochen
  • Es wird zu spät oder zu einem schlechten Zeitpunkt miteinander gesprochen

Oder wisst ihr wirklich, wie es den Menschen in eurem Umfeld, die euch wichtig sind wirklich geht?

Den beim miteinander Sprechen geht es v.a. auch um das Zuhören.

Mir geht es selbstverständlich ebenfalls auch so, dass ich manchmal nicht richtig zuhöre und daraus, nennen wir es mal atmosphärische Dysharmonien😉 entstehen. Deswegen schreibe ich ja auch diesen Post, da es ein Thema ist, welches mich immer wieder verfolgt. Kommunikation ist ein so spannendes Thema, da durch die Umformulierung eines einzigen Wortes die Botschaft beim Empfänger ganz anders ankommen kann.

Natürlich bedeutet es auch unangenehme Dinge und Sachverhalte anzusprechen. Diese Art von Gesprächen sind am schwierigsten, da es bedeutet sich einer Konflikt- und Konfrontationssituation zu stellen und das mag niemand so wirklich. Gleichzeitig sind dies die wichtigsten Gespräche. Wenn solche Gespräche gut geführt werden, kann daraus eine Menge Kraft und Energie frei gesetzt werden und ich meine hierbei eine positive Kraft und Energie.
Auch ich habe lange Zeit solche Gespräche gehasst, weil ich selbst nicht kritikfähig war. Ich habe mich selbst lieber verbogen, meinen Mund gehalten sowie es anderen recht gemacht um ja nicht in die Situation eines Kritikgespräches zu kommen. Durch dieses Verhalten war ich jedoch nicht mehr ich selbst und habe mich immer weiter von mir entfernt.
Heute finde ich gibt es immer noch schöneres als Kritikgespräche, gleichzeitig vermeide ich diese Art der Kommunikation nicht mehr. Nur durch Kritik und Reflektion kann ich mich weiterentwickeln.
Das A und O bei solchen Gesprächen ist die Art und Weise wie sie geführt werden. Es geht nicht darum auf den anderen drauf zu schlagen, sondern sich mit einer Situation auseinander zu setzten, die für einen selbst ein Störfaktor ist und dies dem Gesprächspartner zu vermitteln. Bleibt bei solchen Gesprächen in der Ich-Form und beschreibt wie es euch mit einer bestimmten Situation geht, die euch stört. Damit macht ihr euch sehr schlecht angreifbar und es wirkt beim Empfänger nicht verletzend.
Ein ganz banales Beispiel:
  • Sage ich zu jemanden:"Du bist ein Idiot", implementiere ich die Tatsache, dass derjenige ein Idiot ist und greife ihn frontal an.
  • Es hat eine ganz andere Wirkung wenn ich sage:"Ich empfinde dich als Idiot". Hierbei beschreibe ich nur, was gerade in meiner Gefühlswelt los ist und greife denjenigen nicht voll frontal an
Es ist nur ein Beispiel, ich finde dass es den Kern trifft und soll nur verdeutlichen wie unterschiedlich Formulierungen eine ganz andere Wirkung haben. Versucht doch mal eure ersten Gehversuche mit Kritikgesprächen bei Leuten, denen ihr wirklich vertraut. Sprecht vorher ab, dass ihr eure Kritikfähigkeit verbessern wollt, nehmt ein unverfängliches Thema und gebt euch nach dem Gespräch ein gegenseitiges Feedback wie es euch und dem anderen gegangen ist, als bestimmte Aussagen gemacht worden sind. Ihr werdet sehen es fühlt sich am Anfang komisch an, je öfter ihr es aber tut umso sicherer werdet ihr darin.

Also versucht doch mal bewusster miteinander zu sprechen. Ihr werdet sehen dieses wird vieles in eurem Leben vereinfachen und euch neue Einblicke in andere Denkmuster gewähren.
Hierbei kommt es, wie bei so vielem im Leben nicht auf die Quantität, sondern auf die Qualität an.

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