Sonntag, 14. Januar 2018

Egoismus vs. Egozentrik

Meinen letzten Beitrag habe ich mit dem Satz beendet:"Was ist das Beste für mich in dieser Situation?" Das klingt jetzt im Moment egoistisch und das ist es auch.
Ist Egoismus etwas schlechtes? Ganz klar: Nein!
Im deutschen Sprachgebrauch ist Egoismus oder egoistisches Handeln jedoch sehr negativ behaftet. Aber warum? Vielleicht weil Egoismus gleichgesetzt wird mit Egozentrik. Egozentrik kann zum Problem werden.
Egozentrik setzt sich in seiner Wortbedeutung aus Ego = Ich und Zentrum = Mittelpunkt zusammen. Wenn ich mich selbst in den Mittelpunkt stelle und mein ganzes Handeln danach ausrichte, bekomme ich früher oder später Probleme mit meinen Mitmenschen und/oder werde zunehmend einsamer.
Egoismus setzt auch wieder aus Ego = Ich und -ismus zusammen. Ismus bedeutet "auf eine bestimmte Art handeln, vorgehen" bzw. "Eigeninteresse" und was ist bitteschön schlecht daran an sich selber Interesse zu haben? Meiner Meinung nach überhaupt nichts! Ganz im Gegenteil Interesse an sich selber zu haben und auf sich zu achten ist extrem wichtig und maßgeblich dafür verantwortlich gesund zu bleiben oder zu werden.
Problematisch wird es wenn man seiner Selbst in den Mittelpunkt stellt und sich als das wichtigste über Allem anderen platziert, denn niemand ist unfehlbar.
Wenn man Egoismus lebt, egoistisches handelt oder denkt bringt das natürlich auch Konfliktpotenzial mit sich, da man im Interessenkonflikt mit einem anderen Individuum und dessen Egoismus steht. Für mich ist das jedoch kein Widerspruch, denn hier kommt wieder das Thema Kommunikation und miteinander reden ins Spiel (s. einen früheren Post von mir). Hier bedeutet es für mich auch egoistisches zu handeln, was auch dazu führen kann bei Seite zu treten und jemanden anderen den Vortritt zu lassen. In so einem Fall kann man beobachten wie ein anderer Mensch etwas macht oder über etwas denkt und daraus etwas lernen sowie etwas für mich selbst mitzunehmen. Somit habe ich für mich etwas gelernt und hinzu gewonnen, ergo etwas egoistisches getan.
Egoismus bedeutet also für mich nicht immer auf Teufel komm raus meinen Willen durch zu setzten, sondern mich auch mal hinten anzustellen.
Also zieht nicht los, haut auf Alles und Jeden drauf um euren Willen zu bekommen und hinterlasst dabei eine Schneise der sozialen Verwüstung, sondern handelt überlegt nach der bekannten Devise: "Was ist das Beste für mich in der momentanen Situation?" Denn dann lebt ihr gesunden Egoismus.

Freitag, 12. Januar 2018

Energielutscher






Es ist immer wieder spannend, wie viele verschiedene Menschen und Charaktere es gibt. Am spannensten finde ich mittlerweile Menschen wie oben aus der Aussage. Früher haben mir solche Menschen unglaublich viel Energie geraubt, da ich meistens versucht habe es diesen Menschen recht zu machen, denn ich wollte ja von jedem gemocht werden. Dieses Verhalten hat jedoch zu einer Aufgabe meiner Selbstachtung und meines Selbstwertes geführt. Und das war der erste Schritt in eine sich immer schneller drehende Abwärtsspirale, welche letztendlich in meinem Zusammenbruch endete.
Ich musste erst wieder lernen wie ich mich vor solchen Menschen schützen kann, indem ich erkannt habe, dass das Einzige was darüber entscheidet ob mir ein Mensch Energie raubt oder mich eine Situation stresst, meine Einstellung dazu ist. Falls mich ein Mensch oder eine Situation stresst, hat das irgendetwas Unaufgearbeitetes in mir getriggert. Sich so zu reflektieren ist am Anfang unglaublich schwer, da man sich wirklich brutal selber bremsen muss wenn man in so eine Situation geräht. Mir hat es am Anfang sehr geholfen einfach langsam innerlich auf fünf zu zählen um mich dann zu hinterfragen: Warum kommt dieser Impuls jetzt in mir auf? Dann habe ich überlegt wie hätte ich früher in so einer Situation reagiert oder gehandelt und habe dann genau das Gegenteil gemacht. Im Anschluss schaue ich wie es mir dann mit dem gegenteiligen Handeln geht und meistens kann ich mir dies mit "sehr gut" beantworten.
Ich weiß das ist sehr Schwarz-Weiß gedacht das Leben besteht gleichzeitig aus viel bunt und meistens ist der beste Weg die goldene Mitte. Nur ist es schwierig diesen Mittelweg am Anfang für sich zu finden, deswegen finde ich es leichter erst einmal in Schwarz und Weiß zu denken. Wenn man mehr Routine im Umgang mit energielutschenden Situationen hat, kann man immer mehr bunt hinzufügen.
Wie gesagt mittlerweile gibt es nur noch wenige Situationen, die mich stressen. Und ich finde die Arbeit mit solchen Energielutschern echt spannend, da mich extrem interessiert warum dieser Mensch so geworden ist, wie er heute ist und was ist die Geschichte hinter diesem Menschen.
Insgesamt gilt dennoch die Divise aus obigem Bild: "Haltet euch von negativen Menschen fern, denn sie haben ein Problem zu jeder Lösung".
Oft lässt sich das aber nicht vermeiden, dann versuche ich daraus das Beste zu machen immer mit dem wichtigsten Hintergedanken:"Was ist das Beste für mich in dieser Situation"

Freitag, 5. Januar 2018

Miteinander sprechen

Ein großes Problem unserer Zeit ist meiner Ansicht nach das Thema Kommunikation. Dies fällt mir immer wieder in meinem alltäglichen Umfeld, sowohl beruflich als auch privat, auf.
Heute ist fast jeder Mensch 24 Stunden am Tag über irgendein Medium erreichbar und mit der Welt verbunden. Es wird so viel "kommuniziert" und auch viel geredet, doch meistens wird nicht das wirklich Wichtige besprochen.
Für mich gibt es in dieser Hinsicht folgende Problempunkte:
  • Es wird nicht miteinander gesprochen
  • Falls doch wird das Falsche gesprochen
  • Es wird zu spät oder zu einem schlechten Zeitpunkt miteinander gesprochen

Oder wisst ihr wirklich, wie es den Menschen in eurem Umfeld, die euch wichtig sind wirklich geht?

Den beim miteinander Sprechen geht es v.a. auch um das Zuhören.

Mir geht es selbstverständlich ebenfalls auch so, dass ich manchmal nicht richtig zuhöre und daraus, nennen wir es mal atmosphärische Dysharmonien😉 entstehen. Deswegen schreibe ich ja auch diesen Post, da es ein Thema ist, welches mich immer wieder verfolgt. Kommunikation ist ein so spannendes Thema, da durch die Umformulierung eines einzigen Wortes die Botschaft beim Empfänger ganz anders ankommen kann.

Natürlich bedeutet es auch unangenehme Dinge und Sachverhalte anzusprechen. Diese Art von Gesprächen sind am schwierigsten, da es bedeutet sich einer Konflikt- und Konfrontationssituation zu stellen und das mag niemand so wirklich. Gleichzeitig sind dies die wichtigsten Gespräche. Wenn solche Gespräche gut geführt werden, kann daraus eine Menge Kraft und Energie frei gesetzt werden und ich meine hierbei eine positive Kraft und Energie.
Auch ich habe lange Zeit solche Gespräche gehasst, weil ich selbst nicht kritikfähig war. Ich habe mich selbst lieber verbogen, meinen Mund gehalten sowie es anderen recht gemacht um ja nicht in die Situation eines Kritikgespräches zu kommen. Durch dieses Verhalten war ich jedoch nicht mehr ich selbst und habe mich immer weiter von mir entfernt.
Heute finde ich gibt es immer noch schöneres als Kritikgespräche, gleichzeitig vermeide ich diese Art der Kommunikation nicht mehr. Nur durch Kritik und Reflektion kann ich mich weiterentwickeln.
Das A und O bei solchen Gesprächen ist die Art und Weise wie sie geführt werden. Es geht nicht darum auf den anderen drauf zu schlagen, sondern sich mit einer Situation auseinander zu setzten, die für einen selbst ein Störfaktor ist und dies dem Gesprächspartner zu vermitteln. Bleibt bei solchen Gesprächen in der Ich-Form und beschreibt wie es euch mit einer bestimmten Situation geht, die euch stört. Damit macht ihr euch sehr schlecht angreifbar und es wirkt beim Empfänger nicht verletzend.
Ein ganz banales Beispiel:
  • Sage ich zu jemanden:"Du bist ein Idiot", implementiere ich die Tatsache, dass derjenige ein Idiot ist und greife ihn frontal an.
  • Es hat eine ganz andere Wirkung wenn ich sage:"Ich empfinde dich als Idiot". Hierbei beschreibe ich nur, was gerade in meiner Gefühlswelt los ist und greife denjenigen nicht voll frontal an
Es ist nur ein Beispiel, ich finde dass es den Kern trifft und soll nur verdeutlichen wie unterschiedlich Formulierungen eine ganz andere Wirkung haben. Versucht doch mal eure ersten Gehversuche mit Kritikgesprächen bei Leuten, denen ihr wirklich vertraut. Sprecht vorher ab, dass ihr eure Kritikfähigkeit verbessern wollt, nehmt ein unverfängliches Thema und gebt euch nach dem Gespräch ein gegenseitiges Feedback wie es euch und dem anderen gegangen ist, als bestimmte Aussagen gemacht worden sind. Ihr werdet sehen es fühlt sich am Anfang komisch an, je öfter ihr es aber tut umso sicherer werdet ihr darin.

Also versucht doch mal bewusster miteinander zu sprechen. Ihr werdet sehen dieses wird vieles in eurem Leben vereinfachen und euch neue Einblicke in andere Denkmuster gewähren.
Hierbei kommt es, wie bei so vielem im Leben nicht auf die Quantität, sondern auf die Qualität an.

Donnerstag, 4. Januar 2018

Höher, weiter, schneller hat versagt...

... dies ist zumindest meine Erkenntnis der letzten Jahre. Auch ich habe bis vor einigen Jahren nach o.g. Motto gelebt und bin damit ziemlich hart im Dreck gelandet. Bei meinem Streben nach noch mehr Erfolg, noch mehr Anerkennung und materiellem Ansehen bin ich ein Hamsterrad geraten, dessen Tempo ich irgendwann nicht mehr mit gehen konnte und nur noch funktioniert habe.
Dabei habe ich überhaupt nicht mehr auf mich selbst geachtet, habe versucht es jedem Anderen, außer mir selbst, recht zu machen und gab allen Anderen die Schuld an meiner Situation. Zufrieden war ich in diesem Moment schon gar nicht.

Dann kam die Notbremse meines Körpers und Geistes: ich hatte eine schwere Depression mit Burn-Out Symptomatik.
Rückblickend bin ich wirklich dankbar, dass mir dies passiert ist. Denn dieses Ereignis gab mir Zeit über viele Dinge nachzudenken, mich endlich mal zu reflektieren und die Möglichkeit diese Krise als Chance zu nutzen stärker zurück zu kommen.
Eine der größten Erkenntnisse für mich aus dieser Zeit ist, dass es nur einen einzigen Menschen auf der Welt gibt, der an meiner Situation Schuld ist und der dafür Sorgen trägt damit es mir gut geht: Dieser Mensch bin ich selbst.
Seitdem gehe ich viel bewusster mit mir selbst und anderen Menschen um, traue mich auch mal Nein zu sagen, konzentriere mich auf wesentliche Dinge im Leben und merke wie ich jeden Tag etwas zufriedener werde.

Ich hoffe durch Interaktion mit meinem Blog auf interessante, spannende Menschen zu treffen, die mir auch eine andere Sicht auf Dinge ermöglichen sowie auch Menschen auf ihrer Suche nach Zufriedenheit und Ausgeglichenheit zu unterstützen.